Montag, 31. März 2014

Auf den Spuren der Angst - Wie erkenne ich Angst?



Das ist der Start einer kleinen Reihe über Angst. 
Den kompletten Artikel findest Du auf meiner neuen Seite.

Bilder: © Arman Zhenikeyev - Fotolia.com, © lassedesignen - Fotolia.com


Montag, 24. März 2014

Starke Stimmen - starke Frauen: Katherine Hepburn

Katherine Hepburn - Rebellin in Hosen

Katherine Hepburn war eine beeindruckende Persönlichkeit. Sie hält mit 4 Oscars den Rekord in den Schaupiel-Kategorien dieser Auszeichnung. Am meisten haben mich ihre Filme mit Spencer Tracy unterhalten, ich mag den verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden. Ein kleiner Beitrag über Stimme, Persönlichkeit und Geschäftssinn.

Eines ihrer Lebensmottos war: "Frauen von heute warten nicht auf das Wunderbare - sie inszenieren ihre Wunder selbst." Katherine Hepburn

Die Stimme

Bei ihrer ersten Rolle am Broadway sprach sie zu hoch und zu schnell, spielte schlecht und ungeschickt. Sie konnte ihre Stimme nicht kontrollieren, manchmal konnte sie mitten in einer Aufführung nicht mehr sprechen. Mithilfe von Stimmübungen sollte sie das Zwerchfell trainieren, doch wie Katherine Hepburn in einem späten Interview erklärte, verstand sie diese Übung nicht. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu, so dass sie nicht so tief atmen konnte. Katherine Hepburn stellte sich jeder Herausforderung, auch wenn sie Angst hatte. Sie gab immer das Beste. In ihr war der starke Drang, berühmt zu werden.  Auch durch viele Misserfolge ließ sich nicht entmutigen.


Ihre Filmkarriere startete in den frühen 30er Jahren, als die ersten Tonfilme gedreht wurden.  Während einige Stummfilmstars den Sprung nicht zum Tonfilm schafften,  waren Stimme und Leinwandpräsenz bei Katherine Hepburn ein perfektes Zusammenspiel. Sie war stark und zerbrechlich und doch kein Sex-Objekt, eher eine kantige Schönheit. Spencer Tracy beschrieb ihre berühmt blechernden Stimme als „ eine Münze, die man in einen Spielautomaten wirft“.  Katherine Hepburn war eine einzigartige Persönlichkeit, niemand war so wie sie. Die Zuschauer waren anfangs irritiert und wussten sie nicht einzuordnen.

 

Die Geschäftsfrau


Neben ihren Schauspielqualitäten war sie auch eine schlaue 
Geschäftsfrau und eine zähe
Verhandlungspartnerin. Sie durchschaute schnell die neu entstehende Filmbranche und bekam als Anfängerin zur damaligen Zeit eine sehr hohe Gage (1500 Dollar). Katherine Hepburn war eigensinnig und setzte sich konsequent durch.  In den 30er Jahren gab es die ersten Hosen für Frauen. Sie liebte die Kombination von Hosen und flachen Schuhen. Als die Studiobosse ihr das Tragen von Hosen verbieten wollten, lief sie so lange in Unterwäsche herum, bis es ihr wieder erlaubt wurde. Sie mischte sich in Produktionsabläufe ein. Jedem ihrer männlichen Gegenspieler begegnete sie auf Augenhöhe. Mit den Regisseuren und Produzenten diskutierte sie nicht, sie nahm deren Vorgaben an und machte ihres daraus. Sie hasste halbe Sachen, war hart zu sich und zu ihren Kollegen. Katherine Hepburn hatte einen hohen Anspruch, gut ist nicht gut genug. Es sollte immer das Bestmögliche sein.




"Wenn Du Dich immer an die Regeln hältst, verpasst Du eine Menge Spaß." Katherine Hepburn

 Mit 60 Jahren spielte Katherine Hepburn in dem Musical „Coco“ an einem Theater. Neben dem Theater fanden Bauarbeiten statt. Sie ordnete an, dass wenn sie das Schlaflied sang,  sollten die Bauarbeiten stoppen. Der Aufnahmeleiter versuchte, es zu klären, scheiterte allerdings. So ging Katherine Hepburn zu den Arbeitern. Nach dreißig Minuten kam sie zurück und erklärte, dass der Aufnahmeleiter zu Beginn und zum Ende des Liedes nach draußen gehen sollte und pfeifen sollte. Die Bauarbeiten ruhten dann in dieser Zeit. Was das wohl die Hausbesitzer gekostet hat?  Katherine Hepburn bedankte sich auf ihre Weise bei den Arbeitern und versorgte sie regelmäßig mit Keksen. Ihre Vorstellung in dem Musical war grandios, obwohl sie nicht singen konnte. Doch die Menschen mochten sie dafür, dass sie es versucht hatte.



Katherine Hepburn ist in der Hinsicht ein großes Vorbild, dass man sein Ziel erreichen kann, selbst wenn man nicht die optimalen Voraussetzungen  hat und große Ängste zu überwinden hat.  Es ist schwer, die Person Katharine Hepburn tatsächlich zu erfassen. Am besten sieht man sie  als  die Persönlichkeit, die sie sein wollte: mutig und unabhängig. Am interessantesten allerdings ist - und darin besteht die wirkliche Hochachtung für ihre Ausdauer und List -, dass sie sich zu einer Zeit, als sie keinem anderen Hollywoodstar glich, und trotz der ersten Reaktion des Publikums, das sie nicht mochte, durchsetzte.

Veronika Krytzner/Stimmperlen
Bilder: Buch "Me: Stories of my Life" ,

Montag, 17. März 2014

Wie man Lügen erkennt! Der Lügen zweiter Teil



Warum ist es wichtig, zu erkennen, ob jemand lügt?
 
Wahrscheinlich teilst Du meinen ersten spontanen Gedanken. Es ist gut zu wissen, wann man belogen wird und v.a. wer einen belügt.   

Doch der größte Vorteil ist ein anderer, nämlich zu entdecken, wann jemand die Wahrheit sagt. Das schafft Vertrauen und vermeidet Streitigkeiten. Nichts schwächt eine Beziehung mehr, als wenn einem nicht geglaubt wird, auch wenn man die Wahrheit sagt.

Es ist die Sprache, die Augenbewegung sowie das Zusammenspiel von Mimik und Gestik, die verraten, ob jemand eine Lüge oder die Wahrheit spricht. 

Tweet: Es gibt kein einziges Erkennungsmerkmal, welches eindeutig ein Zeichen von Lüge ist. http://ctt.ec/Uz5o3+Es gibt kein einziges Erkennungsmerkmal, welches eindeutig ein Zeichen von Lüge ist. 



Auch nicht den angeblichen verräterischen Blick nach oben rechts oder das Anfassen der Nase.

Wie erkenne ich, ob jemand lügt?


  •     Kalibrieren oder  eine sogenannte Baseline erstellen:

Bevor man beginnt, nach einer Lüge zu suchen, sollte  der andere  zuerst "kalibriert" werden. Das heißt, dass man innerhalb eines normalen Gesprächs einige Fragen stellt, um das normale Verhalten feststellen zu können (Baseline). Und es gibt Abweichungen vom gewöhnlichen Verhalten. Die Kunst liegt nun darin, diese Anzeichen und Abweichungen festzustellen.
    

  • Die Emotionen der Lüge:

Die Motive habe ich schon in meinem letzten Artikel erwähnt: Scham, Angst, Höflichkeit. Die häufigsten Emotionen beim Lügen sind:
-          Angst erwischt zu werden
-          Schuldgefühle;  ein schlechtes Gewissen, den anderen anzulügen
-          Freude, den anderen an der Nase herumzuführen.
Diese Emotionen kann man anhand von Mikro- und manchmal auch anhand von Makroexpressionen im Gesicht erkennen.


  • Körpersprachliche Anzeichen: 
Mit der Körpersprache ist es wie mit der gesprochenen Sprache: Eine einzelne Geste alleine hat kaum eine Bedeutung. Das wäre, als ob man versuchen würden, aus einem einzelnen Wort gleich auf den Charakter unseres Gegenübers zu schließen.“Cluster” sind Ansammlungen von verschiedenen Gesten, Gesichtsausdrücken und Bewegungen. Forschungen an der Northeastern University, am MIT und an der Cornell University ergaben, dass es einen ganz bestimmten “Cluster” aus körpersprachlichen Signalen gibt, der Lügner häufig entlarvt.                                                                                                        
Dieser Cluster besteht aus:
  • Hände berühren sich gegenseitig (Hände reiben oder dergleichen)
  • Hände berühren das Gesicht (zum Beispiel die Nase, die Augen, den Hals)
  • Arme verschränken
  • Zurücklehnen
Wenn mindestens drei dieser vier körpersprachlichen Signale innerhalb kürzester Zeit auftreten, ergibt es einen Cluster, welcher mit auf eine Lüge hindeutet.
Die Forschung fand heraus: Keine dieser einzelnen Gesten ist für sich alleine ein sicheres Anzeichen einer Lüge, aber ZUSAMMEN sind sie ein Anzeichen für eine Lüge.



  • Entdecke die Leak Hierarchy 

Dirk Eilert beschreibt die sogenannte Leak Hierarchy, eine Liste von verbalen und nonverbalen Informationskanälen – geordnet nach ihrer Kontrollierbarkeit.
      a)  Worte – logischerweise am besten kontrollierbar. Anzeichen: Versprecher und inhaltliche Widersprüche
      b)   Makroexpressionen/Gesicht – Die Kontrolle über den unteren Gesichtsbereich gelingt     leichter als über den oberen.
     c)  Körpersprache – wie z.B. ein Kopfschütteln beim Ja-Sagen oder s. Punkt 3
     d)  Stimme – dadurch dass man sie erst wahrnimmt, wenn man spricht, bemerkt man stimmliche Unterschiede erst zu spät.
     e)  Mikroexpressionen oder subtile Expressionen /Gesicht – werden vom limbischen System gesteuert und sind so gut wie gar nicht kontrollierbar
      f)  Inkongruenz – Unstimmigkeit zwischen Worte, Mimik, Stimme und Körpersprache. Hier besteht die größte Chance, eine Lüge zu aufzudecken.


  • Hüte Dich vor Interpretationen 
Lügen können Stress und Unwohlsein hervorrufen, aber die Ursache für Stress könnte auch ganz woanders liegen. So beschreibt der Ex-FBI-Agent Joe Navarro einen Fall, in welchem eine Frau Stress-Anzeichen an den Tag legte. Schlussendlich aber stellte sich heraus, dass sie bloß nervös war, weil ihre Parkuhr abgelaufen ist. 

Tweet: Fazit: Wer lügt, ist gestresst. Der Umkehrschluss ist nicht immer zutreffend; wer gestresst ist, muss nicht unbedingt lügen. http://ctt.ec/u6pyc+Fazit: Wer lügt, ist gestresst. Der Umkehrschluss hingegen ist nicht immer zutreffend;
wer gestresst ist, muss nicht unbedingt lügen.



V. Krytzner für Stimmperlen

Literatur:
Joe Navarro, Menschen lesen: Ein FBI-Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt
Dirk Eilert, Mimikresonanz
Paul Ekman, Gefühle lesen 

Empfehlenwertes Seminar: Mimik-Resonanz /Isabella Herzig 


Bild:  © Michał Nowosielski - Fotolia.com